Umbau Baudenkmal ehemaliger Amtsgasthof zum Dorfgemeinschaftshaus
Dorfstraße 19 in Stralendorf
Planung ab 2020
Nettoraumfläche: 220 m²
Der ehemalige Amtsgasthof liegt im Ortskern der Gemeinde Stralendorf an der Straßengabelung von Dorfstraße und Lindenweg. Das unter Denkmalschutz stehende eingeschossige Fachwerkgebäude ist prägend für das Ortsbild und bildet zusammen mit der Amtsscheune, dem Amtshaus und der Kirche das historische Dorfzentrum. Das Haupthaus wurde am Südgiebel und nordwestlich durch zwei einfache Putzbauten erweitert. Die Gemeinde Stralendorf beabsichtigt, den Altbau grundlegend denkmalgerecht instand zu setzen und als Dorfgemeinschaftshaus zu nutzen.
Der Altbau ist in Fachwerkbauweise mit Ausfachungen aus rotem Sichtmauerwerk errichtet. Das Dach ist reetgedeckt mit breitem Dachüberstand an den Traufen. Die historische Dachkonstruktion einschließlich der Deckenbalken ist konstruktiv weitgehend erhalten. Die Aufbaustärke der Reetdeckung ist mit ca. 20cm zu dünn, verschlissen und muss vollständig erneuert werden.
An den Holzbauteilen der Außen- und Innenwände hat andauernde Feuchteeinwirkung zu erheblichen Schäden geführt. 95 % der Schwellen sind strak befallen oder nicht mehr vorhanden. Die Fußpunkte der Stiele sind im Bereich von bis ca. 1m mit Braunfäule versetzt. Es ist eine umfassende Fachwerksanierung und Teilerneuerung erforderlich.
Die vorhandenen Fenster sind Kunststofffenster, die im Rahmen der Fachwerkinstandsetzung ausgebaut werden müssen. Es ist vorgesehen, die Fenster an der Straßenseite durch Holzfenster mit schmaler Sprossenteilung entsprechend der Erfassung vor der Sanierung in den 1990 Jahren zu ersetzen.
Die Außenbauteile des Fachwerkhauses sind im Bestand ungedämmt. Zur Verbesserung der energetischen Qualität werden u. a. folgende Dämm-Maßnahmen vorgesehen:
· Innendämmung durch mineralische Dämmplatten, System diffusionsoffen
· Dämmung der Decke über Erdgeschoss oberhalb der Deckenbalken
· Einbau einer Dämmebene im Bodenaufbau im Zuge der Erneuerung der Betonsohle
Die Anbauten weisen beide ähnliche räumliche und konstruktive Defizite auf. Die bestehenden flach geneigten Pultdächer werden abgebrochen und in veränderter Form neu aufgebaut. Es entsteht ein eigenständiges Erscheinungsbild der beiden Anbauten das sich klar vom Baudenkmal absetzt und diesem unterordnet. Als Fassadenmaterial sind in Abstimmung mit der Denkmalpflege alternativ eine breite Holzschalung oder vertikale Fassadentafeln vorgesehen.
Forejt Architekten + Partner mbB